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1998-06-24
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7KB
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157 lines
PC-Brückenkarten auf dem Amiga
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Moin Leute...
heute will ich hier mal mein Wissen über sogenannte Bridgeboards ausbreiten.
Woher haben sie eigentlich ihren Namen bekommen? Nun, diese Karten stellen
eben einen Brücke zwischen dem Amigasystem und einer PC-Hardware her.
Benötigt wird dazu ein Amiga mit Zorro II Bussystem. Also ein A2000/3000/4000/
4000T oder von mir aus auch einen A1200 mit Zorro II Erweiterungskarte.
Hinweis: Es existiert KEINE Brückenkarte, die einen Zorro III Bus vorraussetzt
oder benötigt.
Commodore Karten
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Commodore hat drei verschiedene Karten herausgebracht, die alle aber natürlich
nicht mehr hergestellt werden. Wenn man viel Glück hat, dann bekommt man noch
Restposten oder man muß auf dem Gebrauchsmarkt suchen.
Hier mal eine kurze Übersicht der Karten:
CPU MHZ RAM Grafikemulation Coprozessor
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A2088 8088 4.77 512kb EGA/CGA/Monochrom nicht vorhanden
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A2286 80286 8 1MB "" nachrüstbar
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A2386 80SX386 16/20/25 1MB (max.8MB) "" nachrüstbar
Die A2088 und die A2286 kommen aus einer Entwicklungsschiene. Das heißt sie
benutzen dieselben "Treiber" und haben beide das RAM fest auf der Karte
aufgelötet. Die A2286 belegt normalerweise zwei Steckplätze, da sie in
Sandwitchbauweise ausgeführt ist.
Zum Lieferumfang gehört die Karte selber, ein 5 1/4 Zoll Disklaufwerk, zwei
Handbücher. Zwei 3 1/2 Zoll Disketten für die amigaseitige Software und MSDOS
4.01 auf vier 5 1/4 Zoll Disks.
Wie schon gesagt sind diese Karten "etwas" älter und noch für den A2000
entwickelt worden. Darum hat die beigelegte Systemsoftware ihre Probleme mit
einer besseren CPU als einen 68000er. Diese Probleme kann man aber mit dem
"Enforcer" umgehen. Grundsätzlich kann also gesagt werden:
* Wenn man einen 68020/30/40 OHNE funktionierende MMU besitzt, dann *
* kann man bei Brückenkarten die amigaseitige Festplatte NICHT mitbenutzen. *
* Dann muß man eben der PC-Karte eine eigene Festplatte (+Controller) *
* spendieren, oder man arbeitet nur mit Disketten. *
Das Einbinden im System
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Alle drei Karten können die Amiga-Maus, die Tastatur, eine Amiga-Festplatte,
die Amiga-Grafik und die parallele Schnittstelle der Amigas mitverwenden. Aber
(schon wieder ein aber?) wenn man die Karte über die Amiga-Grafikausgabe
laufen läßt, kann nur eine CGA oder EGA Ausgabe emuliert werden. Was wiederum
nur an der veralteten, mitgelieferten Soft liegt und nicht am Amiga. Denn AGA
ist ja in der Lage VGA und SVGA-Spezifikationen zu erfüllen.
Was NICHT geht:
A2088/A2286 : Hier kann man NICHT die Amiga-Floppys als PC-Floppys mitbenutzen.
Außerdem auch NICHT die serielle Amigaschnittstelle vom PC
mitbenutzen lassen.
A2386 : Bei dieser Karte gibt es dahingehend keine Probleme.
Wenn einem die Emulation der PC-Hardware über den Amiga nicht gefällt oder zu
wenig leistungsfähig erscheint, dann kann man die ISA-Slots dazu verwenden, um
eben "richitge" PC-only Hardware zu nutzen. Ich kann dort also z.B. eine
VGA-Karte einsetzen, wobei dann die Ausgabe nicht mehr über den Amiga läuft,
sondern eben über diese Karte.
ABER: Diese ISA-Karten sind NUR und AUSSCHLIEßLICH von der Brückenkarte aus
nutzbar. Der Amiga selber hat KEINERLEI ZUGRIFF auf diese ISA-Karten!
Da ISA-Karten schon längst zu den Auslaufmodellen gehören, bekommt man sie
auch billig, wenn nicht sogar geschenkt.
Vortex GoldenGate
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Das ist eine Brückenkarte von einem deutschen Hersteller. Sie wird auch nicht
mehr hergestellt, besitzt aber einen 486er mit 25 Mhz.
Weitere Vorteile: Hier kann der Amiga das RAM auf der Brückenkarte mitbenutzen
sowie (wenn entsprechende Treiber vorhanden sind) auch möglicherweise
eingesetzte ISA-Karten mitbenutzen! Zum Beispiel besorgt man sich also eine
multiserielle Schnittstellenkarte für den PC (sind ja echt billig) und nun
kann die Goldengate sowie der Amiga darauf zugreifen.
Der Preis lag zuletzt bei 650DM. Wobei man sich wieder fragen kann, was das
ganze denn nun soll, wenn man für den Preis einen neuen PC haben kann.
Andererseits: Wer will schon einen PC? (Ich muß zugeben, es hat schon
überwindung gekostet, die A2286 in meinen schönen A3000T einzusetzen.)
Preislage/Nutzen
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Die A2088 : Ist ja eher nur ein Witz. Windoof läuft darauf natürlich nicht.
Außerdem kann man das RAM auch nicht erweitern. Nebenbei arbeitet
die verwendete CPU mit eine 8-Bit Datenbus und besitzt nur intern
eine 16-Bit Architektur. Darum ist so eine Karte nur Spielkram.
Geld würde ich dafür nicht ausgeben.
Die A2286 : Windows 3.0 läuft. Win 3.11/Win95 natürlich nicht. Wenn man aber
MSDOS installiert, kann man an ihr jedenfalls mal die Bedienung
dieses "Betriebsystems" austesten. Unter uns gesagt: MSDOS ist
gegenüber der AmigaShell nur ein schlechter Witz. Ich selber habe
für diese Karte 30DM bezahlt. Akzeptabler Preis wie ich meine.
Die A2386 : Ja. Hier läuft denn nun Win3.11 (Win95 sollte auch, aber so genau
weiß ich es nicht). Die Preise auf dem Gebrauchtmarkt sind aber
alle überhöht. Die Leute wollen zumeist noch 200 - 300 DM dafür
haben. Das sehe ich natürlich nicht ein, auch deswegen, weil ich
ja keinen PC brauche. Für meine Anwendungen gibt es auf dem Amiga
viel bessere Software. Außerdem: Welche PC-Games geben sich mit
'nem 386er ab?
GoldenGate: Auch hier gilt das schon oben Gesagte. Auch auf dem Gebrauchtmarkt
werden so horrende Preise verlangt, daß das Preis-Leistungs-
verhältnis einfach nicht stimmt.
PC-Task
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Dieses ist bekannterweise ein kommerzieller PC-Softwareemulator. Die neueste
Version ist die V4.0 und kostet ca. 150DM.
Vorteile : Emuliert eine VGA/SVGA Grafik. Wobei diese Emulation deutlich
schneller als die Grafikemulation der PC-Karten ist. Emuliert wird
ein 286er. Die serielle/parallele Schnittstelle sowie die
Amiga-Floppys und eine Amiga-Festplatte können auch mitgenutzt
werden.
Nachteile: Teuer, nicht 100%ig kompatibel und geringe emulierte CPU-Leistung.
(PCTask auf einem 68030/50Mhz entspricht einem 286er mit ca.
2-3 Mhz)
So das war's zu diesem Thema. Bis dann und tschau, Micha
* m.schulz@freeway.shnet.org