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Text File  |  1998-06-24  |  7KB  |  157 lines

  1. PC-Brückenkarten auf dem Amiga
  2. ------------------------------
  3.  
  4. Moin Leute...
  5.  
  6. heute will  ich hier mal mein Wissen  über sogenannte Bridgeboards ausbreiten.
  7.  
  8. Woher  haben sie  eigentlich  ihren Namen bekommen? Nun,  diese Karten stellen
  9. eben  einen  Brücke  zwischen  dem  Amigasystem  und  einer  PC-Hardware  her.
  10. Benötigt wird dazu ein Amiga mit Zorro II Bussystem. Also ein A2000/3000/4000/
  11. 4000T oder von mir aus auch einen A1200 mit Zorro II Erweiterungskarte.
  12.  
  13. Hinweis: Es existiert KEINE Brückenkarte, die einen Zorro III Bus vorraussetzt
  14.          oder benötigt.
  15.  
  16.  
  17. Commodore Karten
  18. ----------------
  19.  
  20. Commodore hat drei verschiedene Karten herausgebracht, die alle aber natürlich
  21. nicht mehr hergestellt werden. Wenn man  viel Glück hat, dann bekommt man noch
  22. Restposten oder man muß auf dem Gebrauchsmarkt suchen.
  23.  
  24. Hier mal eine kurze Übersicht der Karten:
  25.  
  26.  
  27.          CPU      MHZ       RAM           Grafikemulation     Coprozessor
  28. ------------------------------------------------------------------------------
  29. A2088    8088     4.77      512kb         EGA/CGA/Monochrom   nicht vorhanden
  30. ------------------------------------------------------------------------------
  31. A2286    80286    8         1MB                 ""            nachrüstbar
  32. ------------------------------------------------------------------------------
  33. A2386    80SX386  16/20/25  1MB (max.8MB)       ""            nachrüstbar
  34.  
  35.  
  36. Die A2088  und  die A2286 kommen  aus einer Entwicklungsschiene. Das heißt sie
  37. benutzen  dieselben  "Treiber"  und  haben  beide  das RAM fest  auf der Karte
  38. aufgelötet.  Die  A2286  belegt  normalerweise  zwei  Steckplätze, da  sie  in
  39. Sandwitchbauweise ausgeführt ist.
  40.  
  41. Zum Lieferumfang gehört  die Karte selber,  ein 5 1/4 Zoll  Disklaufwerk, zwei
  42. Handbücher. Zwei 3 1/2 Zoll Disketten  für die amigaseitige Software und MSDOS
  43. 4.01 auf vier 5 1/4 Zoll Disks.
  44.  
  45. Wie  schon  gesagt  sind  diese  Karten "etwas" älter  und  noch für den A2000
  46. entwickelt worden. Darum hat  die beigelegte Systemsoftware  ihre Probleme mit
  47. einer  besseren CPU  als einen 68000er.  Diese Probleme  kann man aber mit dem
  48. "Enforcer" umgehen. Grundsätzlich kann also gesagt werden:
  49.  
  50.  
  51. * Wenn  man  einen  68020/30/40  OHNE  funktionierende  MMU  besitzt,  dann  *
  52. * kann man bei Brückenkarten die amigaseitige Festplatte NICHT mitbenutzen.  *
  53. * Dann  muß  man  eben  der  PC-Karte eine  eigene Festplatte (+Controller)  *
  54. * spendieren, oder man arbeitet nur mit Disketten.                           *
  55.  
  56.  
  57. Das Einbinden im System
  58. -----------------------
  59.  
  60. Alle drei Karten  können  die Amiga-Maus, die Tastatur, eine Amiga-Festplatte,
  61. die Amiga-Grafik und die parallele Schnittstelle der Amigas mitverwenden. Aber
  62. (schon  wieder  ein aber?)  wenn  man  die Karte  über die Amiga-Grafikausgabe
  63. laufen läßt, kann nur eine CGA oder EGA Ausgabe  emuliert werden. Was wiederum
  64. nur an der veralteten, mitgelieferten Soft  liegt und nicht am Amiga. Denn AGA
  65. ist ja in der Lage VGA und SVGA-Spezifikationen zu erfüllen.
  66.  
  67.  
  68. Was NICHT geht:
  69.  
  70. A2088/A2286 : Hier kann man NICHT die Amiga-Floppys als PC-Floppys mitbenutzen.
  71.               Außerdem  auch  NICHT  die  serielle  Amigaschnittstelle  vom PC
  72.               mitbenutzen lassen.
  73.  
  74. A2386       : Bei dieser Karte gibt es dahingehend keine Probleme.
  75.  
  76.  
  77. Wenn einem die Emulation  der PC-Hardware über den Amiga nicht gefällt oder zu
  78. wenig leistungsfähig erscheint, dann kann man die ISA-Slots dazu verwenden, um
  79. eben  "richitge"  PC-only  Hardware zu nutzen. Ich  kann  dort  also z.B. eine
  80. VGA-Karte einsetzen, wobei  dann die Ausgabe  nicht mehr über den Amiga läuft,
  81. sondern eben über diese Karte.
  82.  
  83. ABER: Diese ISA-Karten  sind  NUR  und AUSSCHLIEßLICH von der Brückenkarte aus
  84.       nutzbar. Der Amiga selber hat KEINERLEI ZUGRIFF auf diese ISA-Karten!
  85.  
  86. Da  ISA-Karten schon  längst zu den Auslaufmodellen  gehören, bekommt  man sie
  87. auch billig, wenn nicht sogar geschenkt.
  88.  
  89.  
  90. Vortex GoldenGate
  91. -----------------
  92.  
  93. Das ist  eine Brückenkarte von einem deutschen Hersteller. Sie wird auch nicht
  94. mehr hergestellt, besitzt aber einen 486er mit 25 Mhz.
  95.  
  96. Weitere Vorteile: Hier kann der Amiga das RAM auf der Brückenkarte mitbenutzen
  97. sowie   (wenn  entsprechende  Treiber  vorhanden  sind)  auch   möglicherweise
  98. eingesetzte ISA-Karten  mitbenutzen! Zum Beispiel  besorgt man  sich also eine
  99. multiserielle Schnittstellenkarte  für den PC  (sind ja echt billig)  und  nun
  100. kann die Goldengate sowie der Amiga darauf zugreifen.
  101.  
  102. Der Preis  lag zuletzt  bei 650DM. Wobei  man sich wieder fragen kann, was das
  103. ganze denn nun soll, wenn man für den Preis einen neuen PC haben kann.
  104.  
  105. Andererseits:  Wer  will  schon  einen  PC? (Ich  muß  zugeben,  es  hat schon
  106. überwindung gekostet, die A2286 in meinen schönen A3000T einzusetzen.)
  107.  
  108.  
  109. Preislage/Nutzen
  110. ----------------
  111.  
  112. Die A2088 : Ist ja  eher nur  ein Witz. Windoof läuft  darauf natürlich nicht.
  113.             Außerdem kann man das RAM auch  nicht erweitern. Nebenbei arbeitet
  114.             die verwendete CPU mit eine 8-Bit Datenbus  und besitzt nur intern
  115.             eine 16-Bit  Architektur. Darum ist  so eine Karte nur  Spielkram.
  116.             Geld würde ich dafür nicht ausgeben.
  117.  
  118. Die A2286 : Windows 3.0 läuft. Win 3.11/Win95 natürlich  nicht. Wenn  man aber
  119.             MSDOS installiert, kann man  an ihr jedenfalls  mal die  Bedienung
  120.             dieses  "Betriebsystems"  austesten.  Unter uns  gesagt: MSDOS ist
  121.             gegenüber der AmigaShell nur  ein schlechter Witz. Ich selber habe
  122.             für diese Karte 30DM bezahlt. Akzeptabler Preis wie ich meine.
  123.  
  124. Die A2386 : Ja. Hier läuft denn nun Win3.11  (Win95 sollte auch, aber so genau
  125.             weiß ich es nicht). Die Preise  auf dem  Gebrauchtmarkt  sind aber
  126.             alle  überhöht.  Die Leute wollen zumeist  noch 200 - 300 DM dafür
  127.             haben. Das sehe ich  natürlich nicht ein,  auch deswegen, weil ich
  128.             ja keinen PC brauche. Für  meine Anwendungen gibt es auf dem Amiga
  129.             viel  bessere Software.  Außerdem: Welche PC-Games geben  sich mit
  130.             'nem 386er ab?
  131.  
  132. GoldenGate: Auch hier gilt das schon oben Gesagte. Auch auf dem Gebrauchtmarkt
  133.             werden  so  horrende  Preise  verlangt,  daß  das Preis-Leistungs-
  134.             verhältnis einfach nicht stimmt.
  135.  
  136.  
  137. PC-Task
  138. -------
  139.  
  140. Dieses ist bekannterweise  ein kommerzieller PC-Softwareemulator.  Die neueste
  141. Version ist die V4.0 und kostet ca. 150DM.
  142.  
  143. Vorteile : Emuliert  eine  VGA/SVGA  Grafik.  Wobei  diese  Emulation deutlich
  144.            schneller als die Grafikemulation  der PC-Karten ist. Emuliert wird
  145.            ein   286er.  Die   serielle/parallele  Schnittstelle   sowie   die
  146.            Amiga-Floppys  und  eine  Amiga-Festplatte können  auch  mitgenutzt
  147.            werden.
  148.  
  149. Nachteile: Teuer, nicht 100%ig kompatibel und geringe  emulierte CPU-Leistung.
  150.            (PCTask  auf  einem  68030/50Mhz  entspricht  einem  286er  mit ca.
  151.            2-3 Mhz)
  152.  
  153.  
  154. So das war's zu diesem Thema. Bis dann und tschau, Micha
  155.  
  156. * m.schulz@freeway.shnet.org
  157.